5 HR Hacks zum Thema Psychische Gesundheit


Das Thema mentale Gesundheit, psychische Gesundheit hat nicht zuletzt durch die Corona Pandemie an Relevanz gewonnen. Auf gesellschaftlicher Ebene belasten uns Pandemien, Kriege, Klimakrise und weitere Unsicherheiten und auch auf persönlicher Ebene haben unsere Kolleginnen und Kollegen zum Teil ihre ganz eigenen Themen, die sie belasten. Die Wahrscheinlichkeit, als Mensch psychisch zu erkranken, ist so hoch wie nie zuvor. Wir als Expertenkreis HR & Employer Branding möchten euch heute 5 Hacks mitgeben, um sich dem Thema im Betrieb zu nähern und das Team zu unterstützen. Wie gewohnt kurz und knackig mit Impulsen und der Einladung sich intensiver mit den Punkten zu beschäftigen. 
 

1. Bewusstsein für die (eigene) psychische Gesundheit  

Hierbei geht es sowohl um die Enttabuisierung des Themas rund um psychische Erkrankungen als auch um die Sensibilisierung für das eigene Wohlbefinden. Dabei geht es in beiden Fällen um achtsame Kommunikation und Ansprache. Die aktive Nachfrage nach dem ehrlichen Wohlbefinden kann im Zweiergespräch stattfinden oder in einer offenen Unternehmenskultur möglicherweise auch im Teammeeting. Als Führungskraft gilt es dabei die Tür zu öffnen: psychische Belastung darf genauso angesprochen werden und wird genauso erstgenommen werden wie körperliche Belastung. Dazu gehört ganz klar auch meine eigenen Belastungsgrenzen zu respektieren und Vorbild zu sein. 

2. Aktive Prävention und Förderung der psychischen Gesundheit im Alltag 

Ja, dies kann auch im Betrieb gelingen ohne alle Mitarbeitenden direkt zu einem mehrtägigen Meditationskurs zu schicken! Angebote zur Entwicklung der Selbstführung, Selbstfürsorge, Resilienz und Achtsamkeit im Alltag können im Kleinen beginnen. Beispielsweise damit, die Pausen bewusst wahrzunehmen, langsam zu essen, einen kurzen gemeinsamen Spaziergang zu machen oder einen wirklich angenehmen Raum zu schaffen für Ruhe, Rückzug, Beten oder Meditation. Eine weitere Idee ist eine wöchentliche Achtsamkeits-Challenge: “Was nehme ich mir für die nächste Woche vor, um mit stressigen Situationen umzugehen? Welche Unterstützung meines Teams und/oder meines Vorgesetzten benötige ich hierfür?” - dies wird offen im Team besprochen. 

3. Ausbau eines Unterstützungsnetzwerks im Betrieb  

Es ist wichtig, dass es eine oder im Idealfall auch mehrere Anlaufstellen im Betrieb gibt, an welche sich Mitarbeitende wenden können, wenn es ihnen nicht gut geht. Die Vertrauensperson kann dabei sowohl intern sein als auch extern über einen Anbieter für Beratung oder einen externen Coach oder Psychologen. Um die Vertrauenspersonen und Führungskräfte intern vorzubereiten und zu unterstützen, bieten sich Trainings wie etwa Ersthelfer für psychische Gesundheit an – als Pendant zum Ersthelfer für Unfälle.   

4. Digitale Unterstützung  

Es kann passieren, dass Mitarbeitende sich vom Leben völlig überfordert fühlen. Wenn man keine Kontrolle hat und nichts unternehmen kann, ist das Ohnmachtsgefühl stark und belastend. Dann braucht es professionelle Unterstützung. Doch auf diese muss zum Teil lange gewartet werden.  Eine gute Alternative zu offline Lösungen sind dabei digitale Produkte, welche schneller verfügbar sind und so die betroffenen Mitarbeitenden schneller unterstützen können. Die App COGITO stellt z.B. Selbsthilfe-Übungen für Menschen mit Depressionen, Psychose oder Glücksspielsucht zur Verfügung. Medizinprodukte wie z.B. Selfapy bieten Rahmenverträge mit Anbietern für online Therapiemaßnahmen. Teilweise werden die Kosten für diese digitalen Kurse oder Maßnahmen auch von Krankenkassen übernommen. Es lohnt sich hier bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen, welche Produkte unterstützt werden.  

5. Notfallpläne für den Fall der Fälle 

Menschen mit psychischen Krankheiten leiden z.B. an Angst- oder Essstörungen, Alkoholsucht oder Depressionen. Burn-out bzw. Erschöpfungszustände zählen ebenfalls dazu. Meistens gelingt es Mitarbeitenden ganz gut, diese Symptome im betrieblichen Alltag zu verstecken. Umso größer ist der Schrecken, wenn ein Notfall passiert. Um dann das Richtige zu tun, empfehlen wir, Notfallpläne vorzubereiten. Dazu gehört z.B. folgendes: 

  • Festlegen interner Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner. 
  • Geregelte Informationswege zu Führungskraft, Ersthelfer/Erstbetreuer (für psychische Gesundheit), Sicherheitsfachkraft/Betriebsarzt. 
  • Umgang mit Betroffenen, z. B. Bereitstellen eines geschützten Raums zum Gespräch, Möglichkeit der Ablösung am Arbeitsplatz, Verständigung von Angehörigen, Begleitung nach Hause oder in eine psychiatrische Notfallambulanz.  
  • Art und Weise der internen Kommunikation nach dem Notfall, mit vorbereiteten Textbausteinen.  

Für uns gehört zu jedem betrieblichen Gesundheitsmanagement auch die Beschäftigung mit der psychischen Gesundheit. Ein enorm wichtiger Punkt ist dabei die Enttabuisierung und die Kommunikation von Hilfsangeboten. Wie weit seid ihr hier bei euch im Unternehmen? Teilt sehr gerne eure Erfahrungen und Ideen!  

5 HR Hacks zum Thema Psychische Gesundheit
  • 28.06.2023

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