Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?


Die Hotellerie setzt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit immer intensiver auseinander.

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die Ressourcenknappheit, die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie der demografische Wandel fordern von der Hotellerie eine hohe Veränderungs- und Anpassungsbereitschaft, bieten ihr zugleich aber auch große Chancen.

In dem jüngst gegründeten HSMA Expertenkreis für Nachhaltigkeit setzen sich nachhaltig-gleichgesinnte Menschen aus dem HSMA-Netzwerk zusammen, um als Botschafter innerhalb der Branche zu agieren und diese gleichzeitig für das Thema Nachhaltigkeit weiter zu sensibilisieren. Dabei ist dem Zirkel wichtig, nicht nur auf Gesetzesänderungen wie die CSRD-Berichtspflicht, die für große Unternehmen ab 2025 in Kraft tritt oder den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft zu reagieren, sondern die Branche zukunftsfähig zu transformieren.

Die Erwartungshaltung, die Nachfrage nach Nachhaltigkeit bei unterschiedlichen Stakeholdern wie Investoren, Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden, speziell im Corporate Bereich (RFPs) zu bedienen, wächst kontinuierlich.

Nachhaltigkeit ist die größte Herausforderung unserer Zeit. 

Wenn man die Nachrichten verfolgt, kommt man nicht an den sich jagenden Katastrophenmeldungen vorbei: Klimaerhitzung, Wassermangel, Überschwemmungen, Artensterben, die Liste scheint kein Ende zu nehmen. All diese Umweltkatastrophen verstärken oftmals die sozialen Ungerechtigkeiten, mit denen die Weltgemeinschaft konfrontiert ist, noch weiter. Lebensgrundlagen werden zerstört und Millionen Menschen weltweit zur Flucht gezwungen. Zudem leben wir in politisch instabilen Zeiten und Ungleichheiten in den Gesellschaften verschärfen sich immer weiter.

Die Tourismus-Branche ist stark vom natürlichen Kapital unseres Planeten abhängig. Jüngst konnten wir die vehementen Auswirkungen des Klimawandels auf den Ski- und Wintertourismus beobachten, um nur ein Beispiel zu nennen.

Der Tourismus ist eine Branche, die in jedem Land der Welt vertreten ist. Daher ist unsere Verantwortung entsprechend groß, zu einer nachhaltigen Entwicklung in den Gesellschaften und dem Schutz unserer Umwelt beizutragen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Hotelbranche das Thema Nachhaltigkeit proaktiv statt reaktiv angehen und unseren Teil dazu beitragen, dass auch zukünftige Generation den Zauber des Reisens und die Schönheit unserer Erde erleben können.

In der heutigen, sich ständig weiterentwickelnden Welt ist es keine Option mehr, darüber zu diskutieren, ob man Nachhaltigkeit in seine Unternehmensstrategie einbeziehen sollte.

Neben den finanziellen Auswirkungen ist es wichtig auch die Auswirkungen von Unternehmen auf die Umwelt und die Gesellschaft und umgekehrt zu kennen und entsprechende Ziele und Maßnahmen zu entwickeln, die negativen Einflüsse zu reduzieren und die positiven zu stärken.

Nachhaltigkeitsinitiativen können nicht nur den sozialen und ökologischen Wandel vorantreiben, sondern auch zum Gesamterfolg eines Unternehmens beitragen.

Auf Grund des politischen und gesellschaftlichen Drucks, bemühen sich immer mehr Unternehmen, auch auf freiwilliger Basis, um eine transparente und nachhaltige Wertschöpfungskette. Davon ist also insbesondere der Geschäftsreisesektor kurz- bis mittelfristig stark betroffen. Es ist davon auszugehen, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis sich die die breite Masse der Hotellerie konsolidiert hat und mit Zertifikaten und buchbaren Produkten aufwarten wird, so dass man als „early adopter“ von einem signifikanten Wettbewerbsvorteil profitieren kann.

Neben den Aspekten der Notwendigkeit ist bei der Umstellung auf ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften von Kosteneinsparungen auszugehen, wobei das Einsparpotential in den meisten Fällen mittel- bis eher langfristig zu sehen ist.

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das Thema Nachhaltigkeit nicht mehr aus dem Employer Branding wegzudenken. Insbesondere, aber nicht ausschließlich bei der jüngeren Generation, haben Unternehmen mit einer nachhaltigen Ausrichtung einen hohen Stellenwert. Eine gelebte Nachhaltigkeitsstrategie kann also ein attraktiver Aspekt bei der Gewinnung neuer Arbeitskräfte sein, weiterhin kann sie neben probaten Mitteln dabei helfen, unzufriedene Mitarbeitende durch z. B. neue Aufgabenfelder wieder zu motivieren und zu binden. Es ist zudem in Studien nachgewiesen worden, dass Beschäftigte in sozial und fair geführten Unternehmen seltener krank sind.

Nachhaltigkeit besteht aus drei Säulen, bereits angesprochen haben wir die ökonomische sowie die soziale. Nicht zu vergessen ist dabei die ökologische und dem damit einhergehenden Einsparen von Ressourcen. Besonders bei Umweltressourcen, die zur Energiegewinnung genutzt werden, sollte jedes Einsparungspotential geprüft werden. Dies kann nicht nur dazu beitragen, den Klimawandel zu stoppen, sondern ermöglicht oft auch noch langfristig und zusätzlich ökonomische Ersparnisse. Oftmals werden technische Umbauten staatlich gefördert und bieten so ein großes Potential zur Subventionierung von Investitionen.

Wir sehen also, die Liste der Gründe zu handeln. Wir sind der Meinung: Gemeinsam können wir es schaffen, das Produkt Tourismus nachhaltig umzugestalten.

Der HSMA Expertenkreis wird in Zukunft weiter über Themen im Bereich Nachhaltigkeit kommunizieren damit wir gemeinsam Nachhaltigkeit in alle Geschäftsbereiche integrieren, neue Lösungsansätze finden und die Hotelbranche zukunftsfähig gestalten.

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Autoren: 
Verena Ferner (CSR & Sustainability Manager| Motel One), Silvia Gonzaga Silveira (Sustainability Manager | MEININGER HOtels) | Sarah Rochol (Head of Sales | SORAT Hotels), Sascha Brandt (Head of Sales | Empire Riverside Hotel & Hotel Hafen Hamburg), Georg Ziegler (Selbstständig | Projekt K) 

Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?
  • 01.03.2023

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