Sag mal wo kommt Ihr denn her?

Die verwirrenden Praktiken von Drittanbietern

Wir vom HSMA Distribution Circle treffen immer wieder auf spannende neue Portale, die so einiges mit unseren Raten anstellen. 

In unserem letzten Treffen sind wir auf die Plattform SuperTravel gestoßen und möchten euch , ohne rechtlichen Hintergrund, über deren Model informieren: 

SuperTravel, ehemals snaptravel und im Internet unter livesuper.com zu finden, ist eine Plattform, die für Mitglieder, welche sich über SMS, Whatsapp oder Messenger anmelden, exklusive Hotelpreise anbietet. Kundenbewertungen auf eingängigen Portalen sind sehr weit gefächert von 1 („Meine Reservierung war vor Ort nicht auffindbar“) bis zu 5 („Günstigste Preise die es gibt“) Sternen. 

Aufmerksam sind wir durch parity checks geworden, da diese Plattform regelmäßig deren „member rates“ auf META wie google leakt, nur um diese nach wenigen Stunden wieder zu verstecken. So werden potenzielle Gäste aktiv auf die Seite gelockt. 

Sie werben mit Hotel Discounts bis zu 50%, 24/7 support und VIP Packages. Viele Hotels sind hier ohne deren Wissen aufgeführt und buchbar. 

Bei Testbuchungen sind uns hier zwei Szenarien wiederkehrend aufgefallen: 

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1. Die rabattierte Rate: 

Hier wird eine Rate angeboten, die das Hotel weder an andere Plattformen, noch an deren direkte Seite ausspielt, also deutlich reduzierter. Beim Versuch diese Buchungen abzuschließen, tritt jedoch dauerhaft die folgende Fehlermeldung auf:

Der Preis verändert sich beim Auffrischen des Browsers nach oben oder unten, die Zimmer sind weiterhin als buchbar dargestellt. Auch weitere Buchungsversuche von rabattierten Raten führten bei uns ins Leere. 

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2. Das „Overbidding“: 

Im Gegensatz zum hinreichend bekannten Undercutting werden hier Hotelraten, die in die Distribution Landschaft gesendet werden, künstlich erhöht, um dann entsprechende „exklusive Rabatte zu geben“. Diese Raten sind im Gegensatz zu der ersten Variante Buchungen und man bekommt zusätzliche Travelcoupons: 

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Was bei diesen Buchungen auffällt:  
- Sie kommen über den Channel Booking.com in unsere Reservierungssysteme 
- Sie sind ebenfalls im Booking.com Extranet zu finden 
- Die Buchungen haben andere Stornierungsbedingungen, als auf der Erstanbieterplattform 


Wir im Expertenkreis sehen hier folgende Probleme: 
- Undercutting und geleakte Member Rates auf Google ziehen Gäste auf diese Plattform 
- Der Gast kann die Buchung nicht abschließen, dies führt zum Buchungsabbruch und zu einem potenziellen Wechsel der Hotelauswahl 
- Mindestens genauso schädlich ist es, die Hotelraten zu hoch zu verkaufen und dann „Discounts“ zu geben, die keine sind 
- Auf Grund der unterschiedlichen Stornierungsbedingungen wird es früher oder später zu Verwirrungen und Unmut beim Gast führen 


Wir empfehlen einen regelmäßigen Paritätencheck auf den META Plattformen oder einen Tool seiner Wahl, um frühzeitig diese neuen Kanäle zu identifizieren. Ist man mit deren Geschäftsmodell nicht einverstanden, lohnt sich meist ein Gespräch des daran verknüpften Direktanbieters, um hier eine Lösung zu finden. Dieser kann relativ einfach über eine Testbuchung festgestellt werden. 

  

Sag mal wo kommt Ihr denn her?
  • 07.12.2022

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