Achtsam kündigen - Wertschätzung auch beim Abschied


Viele Unternehmen legen großen Wert auf ein gelungenes Onboarding und eine gute Personalführung. Doch wie das Arbeitsverhältnis endet, wird oft vernachlässigt – dabei prägt gerade der Abschied den bleibenden Eindruck. Ein achtsamer, respektvoller Umgang beim Kündigungsprozess ist daher mindestens genauso wichtig wie ein gelungener Start.

Warum ein guter Abschied zählt
Eine Kündigung ist für beide Seiten ein einschneidendes Ereignis. Wie sie gestaltet wird, beeinflusst nicht nur das Bild, das ehemalige Mitarbeitende vom Unternehmen behalten, sondern auch das Betriebsklima und die Außenwirkung. Wer den Abschied wertschätzend gestaltet, zeigt Haltung und sorgt dafür, dass Mitarbeitende das Unternehmen als fairen Arbeitgeber in Erinnerung behalten – selbst wenn die Trennung unvermeidbar war.

Was bedeutet „achtsam kündigen“?
Achtsam kündigen heißt, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu gehören eine gute Vorbereitung, ein respektvoller Rahmen für das Gespräch und eine klare, ehrliche Kommunikation. Die geleistete Arbeit sollte anerkannt und die Gründe für die Trennung transparent dargelegt werden. Wichtig ist auch, zuzuhören, auf Fragen einzugehen und – wo möglich – Unterstützung beim Übergang anzubieten, etwa durch ein faires Arbeitszeugnis oder Hinweise auf Hilfsangebote.

Der richtige Zeitpunkt: Offenheit statt Aufschub
In der Praxis wird eine Kündigung oft bis zum letztmöglichen Moment hinausgezögert. Das schafft Unsicherheit, erschwert die Übergabe wichtiger Aufgaben und verhindert einen reibungslosen Wissens- und Erfahrungstransfer. Eine offene, frühzeitige Kommunikation hingegen gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, sich auf die neue Situation einzustellen, Wissen weiterzugeben und einen geordneten Übergang sicherzustellen. Das zeigt nicht nur Respekt gegenüber dem scheidenden Mitarbeitenden, sondern auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Team und dem Unternehmen.

Exitgespräche als Chance
Gut geführte Exitgespräche sind mehr als ein Pflichttermin. Sie bieten die Möglichkeit, wertvolles Feedback zu erhalten und Verbesserungsmöglichkeiten im Unternehmen zu erkennen. Ein konstruktives Gespräch am Ende kann helfen, strukturelle Probleme aufzudecken und die Unternehmenskultur weiterzuentwickeln.

Achtsamkeit auch bei fristlosen Kündigungen
Besonders herausfordernd sind Situationen, in denen eine fristlose Kündigung notwendig ist, etwa bei schwerwiegenden Pflichtverletzungen wie Diebstahl oder Beleidigung. Auch hier ist es wichtig, professionell und respektvoll zu bleiben. Dazu gehört eine sorgfältige Aufklärung des Sachverhalts, das Angebot zur Anhörung des Mitarbeitenden und eine sachliche, transparente Kommunikation der Gründe. Persönliche Angriffe oder öffentliche Bloßstellungen sollten unbedingt vermieden werden. Selbst wenn eine Rückkehr ausgeschlossen ist, kann eine faire und diskrete Abwicklung helfen, das Gesicht zu wahren und die Würde des Mitarbeitenden zu respektieren.

Die Hotellerie: Eine kleine Welt mit großen Chancen
Gerade in der Hotellerie ist das Netzwerk eng und die Branche eine „kleine Welt“, in der man sich oft mehrfach begegnet. Ein professioneller und wertschätzender Abschied kann daher Türen offenhalten – sei es für eine spätere Zusammenarbeit, Empfehlungen oder sogar eine Rückkehr ins Unternehmen. Wer auf Augenhöhe auseinandergeht, erhöht die Chance, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und Talente langfristig an sich zu binden.

Fazit
Ein achtsamer Umgang endet nicht bei der Kündigung. Wer auch im Trennungsprozess Wertschätzung, Transparenz und Respekt zeigt – selbst in schwierigen Situationen – beweist Haltung und stärkt das eigene Arbeitgeberimage. So bleibt das Ende eines Arbeitsverhältnisses nicht als Bruch, sondern als fairer, professioneller Schritt in Erinnerung.
Ein guter Abschied, bedeutet meist auch eine gute Bewertung in Portalen wie kununu oder glasdoor. Ein Chance, die man nicht verpassen sollte. 

Achtsam kündigen - Wertschätzung auch beim Abschied
  • 06.05.2025

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